Di., 23. Mai 2023: Mercosur-Aktionstag auf der Konstanzer Marktstätte

Über 450 zivilgesellschaftliche Organisationen weltweit haben eine Petition verfasst, um die geplanten Handelsabkommen der EU mit verschiedenen lateinamerikanischen Staaten/Staatenverbünden auf eine faire Basis zu stellen. Momentan richten sich diese Abkommen gegen den globalen als auch von der EU propagierten Klimaschutz, zum anderen verstoßen sie häufig gegen Landbesitzrechte indigener Gemeinschaften im Globalen Süden, da es hauptsächlich um die oft illegale Ausbeutung von Bodenschätzen und Rohstoffen auf deren Territorien geht.

Außerdem werden Handelswaren priorisiert, die zu noch größerer Zerstörung von Regenwaldgebieten und Trockensavannen in Südamerika führen. In Lateinamerika sind das zum Beispiel die Ausweitung von Weideflächen für die industrielle Rinderzucht, deren Fleisch dann billig auf dem europäischen Markt angeboten wird, oder die Ausdehnung des Gensoja-Anbaus für die europäische Futtermittelindustrie. Die europäische Industrie darf im Gegenzug die Produktion von Verbrenner-Pkws für den südamerikanischen Markt weiterlaufen lassen und in der EU verbotene Pestizide exportieren, die dort die Böden verseuchen, die Pflanzen- und Tierwelt nachhaltig zerstören und die Menschen krank machen.

Aus diesem Anlass veranstaltet das Konstanzer Bündnis für gerechten Welthandel am Dienstag, 23.5.23 ab 14 Uhr auf der Marktstätte am Kaiserbrunnen einen Informationsstand im Rahmen der bundesweiten Aktionswoche.

Am 4. Mai 2023 war in Deutschland der nationale Erdüberlastungstag (Overshoot Day). Das heißt: seit dem 5.5. leben wir in Deutschland auf Kosten zukünftiger Generationen, da wir schon alle nachwachsenden Ressourcen für das gesamte Restjahr aufgebraucht haben. Auch deshalb dieser Aktionstag, um auf die planetaren Grenzen aufmerksam zu machen.