Das von der EU und den Mercosur-Staaten ausgehandelte Abkommen sieht einen zunehmenden Export von Pestiziden vor, die deutsche Firmen ausführen – darunter auch solche, die hier längst verboten sind. Ein neues Gesetz soll das einschränken, doch die Lobby der Konzerne ist stark.
Im Jahr 2021 exportierten deutsche Unternehmen mehr als 8.000 Tonnen hochgefährlicher Pestizide vor allem in Länder des globalen Südens – obwohl diese Chemikalien in Deutschland bereits verboten oder nicht mehr zugelassen sind. Zum Beispiel nach Kenia.
Dort werden sie an Kleinbauern verkauft, die wenig über die Auswirkungen wissen und die Mittel ohne die notwendigen Schutzmaßnahmen anwenden. Die Bundesregierung hat versprochen, einen Teil dieser Exporte zu stoppen.
Doch das Geschäft mit den Pestiziden ist ein umkämpftes Feld, es geht um viel Geld – und die größten Unternehmen sitzen in Deutschland. Wie nehmen sie Einfluss auf die Politik in Deutschland – und in Kenia? Und können sie tatsächlich strengere Gesetze verhindern?
Die Reportage des Deutschlandfunks Exportschlager Gift zeigt, was mit dem EU-Mercosur-Handelsabkommen noch auf die Menschen im Süden und – da die Pflanzen ja reimsortiert werden – hierzulande zukommen könnte. Ein ausgezeichnetes Feature. Nachzuhören hier: https://www.hoerspielundfeature.de/feature-exportschlager-gift-100.html