Stop Glyphosat!

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Glyphosat ist das weltweit am häufigsten verwendete Pestizid. Es gibt seit Jahren heftige Debatten um die mögliche Krebsgefahr durch Glyphosat und um die Unabhängigkeit von Wissenschaftlern. Die EU will das Ackergift um zehn Jahre verlängern. Unterstützen Sie den Kampf dagegen!

Im März 2015 hatte die Internationale Agentur für Krebsforschung (IARC) der Weltgesundheitsorganisation (WHO) Glyphosat als „wahrscheinlich krebserzeugend” eingestuft. Das schrieben die Krebsforscher im März 2015 in der Fachzeitschrift „The Lancet”, nachdem sie Vergleichs-Studien aus Kanada, Schweden und den USA ausgewertet hatten. Es gebe „begrenzte Belege“ dafür, dass Glyphosat das Non-Hodgkin-Lymphom (eine Gruppe von Krebserkrankungen) beim Menschen auslösen könne sowie „überzeugende Belege“ dafür, dass der Wirkstoff bei Labortieren wie Mäusen und Ratten Krebs verursache (Quelle).

Schon seit langem gab es den Verdacht, Glyphosat könne Krebs auslösen und Embryonen schädigen. Nun wurde dieser Verdacht erstmals offiziell bestätigt.

In der Provinz Chaco in Argentinien, wo Soja angebaut und massiv Glyphosat eingesetzt wird, wurden steigende Krebsraten festgestellt. In der Stadt La Leonesa hat sich die Krebsrate bei Kindern unter fünfzehn Jahren von 2000 bis 2009 gegenüber dem vorherigen Jahrzehnt verdreifacht.

Gefahr für Insekten, Vögel, Amphibien

Die Folgen für die Tier- und Pflanzenwelt sind verheerend. Glyphosat tötet jede Pflanze auf dem Feld, sofern sie nicht entsprechend gentechnisch verändert wurde. Weniger Wildpflanzen auf und neben den Ackerflächen bieten auch weniger Lebensraum für Bienen und andere Insekten. Und diese sind wiederum Hauptnahrung für viele Vögel.

Der Einsatz von Glyphosat und anderen Pestiziden führt damit zu einer geringeren Artenvielfalt. 30 Prozent aller Vögel der Agrarlandschaft stehen bereits auf der Roten Liste der vom Aussterben bedrohten Tierarten. Besonders empfindlich reagieren Amphibien auf das Herbizid. Ihre Embryonalentwicklung wird gestört, viele Kaulquappen sterben. Glyphosat wird deshalb auch für das weltweite Amphibiensterben mitverantwortlich gemacht.

Dieses Jahr entscheidet die EU-Kommission, ob die Zulassung des Wirkstoffs Glyphosat in der Europäischen Union für weitere zehn Jahre verlängert wird. Deutschland ist in dem EU-Verfahren Berichterstatter – die Bundesregierung hat deshalb großen Einfluss darauf, ob Glyphosat in Europa verboten wird.

Europäische Bürgerinitiative

Über 700.000 BürgerInnen haben mittlerweile die Europäische Bürgerinitiative (EBI) gegen Glyphosat unterzeichnet. Stärken Sie den Protest! Unterzeichnen Sie ebenfalls: Klicken Sie auf diesen Link!

Und wer nicht online unterschreiben will: Wir werden in den kommenden Wochen im Landkreis Konstanz Unterschriften für die EBI sammeln. Kommen Sie an den Ständen vorbei! Termine siehe hier.

PS: Ausführliche Infos zu Glyphosat bietet die Website des BUND.